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Auskunfts-, Mitteilungs-, Berichts- und Rechnungslegungspflicht des Vormundes Anordnung der Zeitabschnitte

Hamburg 99126004088001 Typ 2/3

Inhalt

Leistungsschlüssel

99126004088001

Leistungsbezeichnung

Auskunfts-, Mitteilungs-, Berichts- und Rechnungslegungspflicht des Vormundes Anordnung der Zeitabschnitte

Leistungsbezeichnung II

Pflichten des Vormundes für bestimmte Zeitabschnitte

Leistungstypisierung

Typ 2/3

Begriffe im Kontext

Aufgaben des Vormunds (Synonym), Vormundschaft Pflichten (Synonym), Vormundschaft Führen (Synonym)

Leistungstyp

nicht vorhanden

SDG Informationsbereiche

nicht vorhanden

Lagen Portalverbund

nicht vorhanden

Einheitlicher Ansprechpartner

Nein

Fachlich freigegeben am

13.06.2024

Fachlich freigegeben durch

Wiese, Birgit

Handlungsgrundlage

§§ 1802, 1863 BGB Berichte über die persönlichen Verhältnisse des  Mündels
§§ 1802, 1865 BGB Rechnungslegung
§§ 1802, 1864 BGB Auskunfs- und Mitteilungspflichten des Vormunds
§§ 1802, 1863 III 3, §1835 BGB Vermögensverzeichnis
§§ 1807, 1872 BGB Herausgabe von Vermögen und Unterlagen, Schlussrechnungslegung
§§ 1801, 1859 BGB Befreite  Vormünder
§§ 1802, 1861 II BGB

Teaser

Wenn Sie die Vormundschaft für einen Minderjährigen übernommen haben, gehen damit bestimmte Pflichten einher. Das Familiengericht unterstützt Sie als Vormund und berät Sie über Ihre Rechte und Pflichten. Es führt dabei über Ihre gesamte Tätigkeit die Aufsicht.

Volltext

Wenn Sie die Vormundschaft für einen Minderjährigen übernommen haben, gehen damit bestimmte Pflichten einher. Das Familiengericht unterstützt Sie als Vormund und berät Sie über Ihre Rechte und Pflichten. Es führt dabei über Ihre gesamte Tätigkeit die Aufsicht. Zu Ihren Pflichten gehört unter anderem die Anfertigung bestimmter Berichte.

1. Anfangsbericht
  • Wenn Sie die Vormundschaft berufsmäßig führen, müssen Sie einen Anfangsbericht erstellen. Der Anfangsbericht soll dabei zu folgenden Punkte zum Inhalt haben:
    • Die persönliche Situation des Mündels
    • Die Ziele der Vormundschaft
    • Bereits durchgeführte und beabsichtigte Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf Herstellung der Eigenständigkeit des Mündels
    • Wünsche des Mündels bezüglich der Vormundschaft
  • Dem Anfangsbericht müssen Sie ein Vermögensverzeichnis des Mündels beifügen. Dies müssen Sie auch tun, wenn es sich um eine befreite Vormundschaft handelt.
  • Der Anfangsbericht soll dem Familiengericht innerhalb von drei Monaten nach Ihrer Bestellung zum Vormund übersandt werden.
 2. Jahresbericht
  • Sie müssen einmal im Jahr einen Jahresbericht anfertigen und beim Familiengericht einreichen. Diesen Bericht und dessen Inhalt müssen Sie mit dem Mündel besprechen. Der Jahresbericht soll dabei folgende Punkte enthalten:
    • Art, Umfang und Anlass der persönlichen Kontakte zum Mündel und der persönliche Eindruck von diesem
    • Umsetzung der bisherigen Ziele der Vormundschaft
    • Darstellung der bereits durchgeführten und beabsichtigten Maßnahmen, insbesondere solcher gegen den Willen des Mündels
    • Bei einer beruflich geführten Vormundschaft die Mitteilung, ob diese zukünftig ehrenamtlich geführt werden kann
    • Die Sichtweise des Mündels zu den oben genannten Punkten
  • Wenn Sie eine befreite Vormundschaft führen, müssen Sie jährlich eine Vermögensübersicht einreichen. Das ist eine Übersicht über den Bestand Vermögens des Mündels, das Sie verwalten.
  • Wenn Sie keine befreite Vormundschaft führen, müssen Sie über die Verwaltung des Vermögens des Mündels eine Rechnungslegung anfertigen. Die Rechnungslegung soll enthalten:
    • Eine geordnete Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben.
    • Auskünfte über den Ab- und Zugang des von Ihnen verwalteten Vermögens.
    • Belege
 
3. Schlussbericht
Nach Beendigung der Vormundschaft müssen Sie als Vormund einen abschließenden Bericht erstellen. Dieser Schlussbericht soll die seit dem letzten Jahresbericht eingetretenen Änderungen der persönlichen Verhältnisse des Mündels darstellen.
  • Außerdem sollen alle Unterlagen bezüglich der Führung der Vormundschaft dem Mündel oder den sonstigen Berechtigten übergeben werden.
  • Sie als Vormund müssen, das Ihrer Verwaltung unterliegende Vermögen des Mündels an diesen oder den sonstigen Berechtigten herausgegeben.
 
4. Schlussrechnungslegung
  • Eine Schlussrechnung über die Vermögensverwaltung müssen Sie als Vormund nur dann erstellen, wenn der Mündel oder ein sonstiger Berechtige dies verlangt. Auf dieses Recht müssen Sie den Mündel bzw. den Berechtigten hinweisen.  Dieser hat dann 6 Wochen Zeit dem Familiengericht mitzuteilen, dass eine Schluss-Rechnungslegung vom Vormund gewünscht wird. Die Frist beginnt, sobald der Vormund den Mündel auf sein Recht hingewiesen hat.
Darüber hinaus muss der Vormund dem Familiengericht, wenn er dazu aufgefordert wird, jederzeit über die Führung der Vormundschaft und über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Mündels Auskunft erteilen.
Wesentliche Änderungen der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Mündels muss der Vormund dem Familiengericht unverzüglich mitteilen.

Erforderliche Unterlagen

Personalausweis oder Reisepass.



 

Voraussetzungen

Sie sind zum Vormund bestellt worden.

Kosten

  • Die Vormundschaft wird grundsätzlich unentgeltlich geführt.
  • Der ehrenamtliche Vormund kann vom Mündel für seine Aufwendungen einen Vorschuss oder Ersatz oder stattdessen die Aufwandspauschale verlangen.
  • Wenn die Vormundschaft ausnahmsweise berufsmäßig geführt wird, bestimmt sich die Vergütung nach dem Vormünder- und Betreuervergütungsgesetz.

Verfahrensablauf

Wenn Sie ehrenamtlich das Amt eines Vormundes übernommen haben, wird das Gericht Sie in einem Termin mündlich verpflichten und Sie über Ihre Pflichten belehren.

Bearbeitungsdauer

Die Bearbeitung der von Ihnen eingereichten Berichte und Rechnungslegungen ist unterschiedlich.  Die Dauer der Bearbeitung hängt vom Umfang der Prüfung ab.


 

Frist

Im Rahmen Ihrer Tätigkeit als Vormund werden Ihnen vom Familiengericht Fristen mitgeteilt, zu denen Sie bestimmte Berichte oder Rechnungslegungen anzufertigen haben.
Der Anfangsbericht muss nach den ersten drei Monaten eingehen.
Danach wird jeweils zu einem bestimmten Datum ein Jahresbericht von Ihnen verlangt.
Nach der Beendigung der Vormundschaft müssen Sie einen Schlussbericht erstellen.

Hinweise

Eine Rechtsberatung findet beim Amtsgericht nicht statt. Wenden Sie sich bitte an die zur Rechtsberatung befugten Personen. Dies sind Rechtsanwälte beziehungsweise Notare.
Eine kostengünstige Rechtsberatung für Menschen mit niedrigem Einkommen bietet die Öffentliche Rechtsauskunft (ÖRA) an.

Rechtsbehelf

Kein Rechtsbehelf vorgesehen.

Kurztext

  • Wenn Sie die Vormundschaft für einen Minderjährigen übernommen haben, gehen damit bestimmte Pflichten einher. Sie müssen dann folgende Berichte anfertigen:
    • Einen Anfangsbericht bei beruflich geführten Vormundschaften
    • Ein Anfangs-Vermögensverzeichnis
    •  Einmal jährlich einen Jahresbericht
      • mit Vermögensübersicht bei befreiten Vormundschaften
      • mit Rechnungslegung bei nicht befreiten Vormundschaften
    • Einen Schlussbericht
    • Eine Schlussrechnungslegung, wenn diese verlangt wird
  • Der Vormund muss dem Familiengericht, wenn er dazu aufgefordert wird, über die Führung der Vormundschaft und über die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Mündels jederzeit Auskunft erteilen und wesentliche Änderungen der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse unverzüglich mitteilen.

Ansprechpunkt

Wenn Sie die für Ihr Anliegen genaue zuständige Stelle ermitteln wollen, folgen Sie bitte dem Link zum Hamburg Service

Zuständige Stelle

Amtsgericht Hamburg

Formulare

nicht vorhanden

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